https://www.tagesschau.de/inland/kloeckner-hundeverordnung-101.html
Sehr geehrte Frau Bundesministerin,
als mich – als langjährige Hundebesitzerin und auch -ausführerin – diese Meldung ereilte, erschloss sich mir durchaus, warum Sie den Orden wider des tierischen Ernst erhalten haben.
Eine Hundeschulpflicht für jeden Neu-Hundehalter, die hätte ich begrüßt, aber das hier ist eine Farce.
Jeder Hund – egal, wie jung oder alt, wie agil oder träge, wie gesund oder krank – soll nun zu einer zweistündige Gassi-Pflicht verdammt werden? Worin besteht da der Tierschutz? Wie komme ich damit meinem Hund entgegen?
Haben Sie jemals einen Hund besessen?
Wahrscheinlich nicht…
Denn sonst wüssten Sie es besser.
Mein Hund ist das wichtigste Mitglied meiner Familie! Und das nicht, weil ich ihn vermenschliche oder generell soziophob wäre, sondern weil es DAS Mitglied meiner Familie ist, für das ich Zeit seines Lebens die ABSOLUTE VERANTWORTUNG habe.
Meine Kinder können an den Kühlschrank gehen und sich etwas zu essen nehmen, mein Partner kriegt es auch alleine hin, die Toilette aufzusuchen…
Wenn ich meinem Hund keinen gefüllten Napf hinstelle, wenn ich ihn nicht zum Toilettengang ausführe, wenn ich ihn keinem Tierarzt vorstelle, wenn er krank ist…alleine kann er es nicht.
Er ist absolut auf mich angewiesen.
Und dem entspreche ich auch, denn ich liebe meinen Hund und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass es dem Gros der Hundebesitzer genauso geht.
Natürlich gibt es Unverstand, natürlich gibt es Menschen, die, aus Profitgier oder weil sie ein Statussymbol brauchen, Tiere anschaffen…
Aber behebt man das mit einer Verordnung dieser Art? Ist eine Verordnung die Heilung für fehlendes Verantwortungsbewusstsein?
Ich kündige schon einmal an – ich werde mich dann wohl strafbar machen!
Ich führe keinen Welpen 2 Stunden am Tag aus, wenn als Regel gilt: Lebensmonat×5Minuten= Spaziergangszeit.
Ich führe meinen Weltbesten nicht 2 Stunden am Tag aus, wenn die Sonne knallt oder es aus Kübeln gießt oder wenn er gerade mit seinem Kumpel gespielt hat und nicht mehr kann oder wenn seine alten Gelenke ihm wehtun.
Ich führe einen gemütlichen Mops nicht genau dieselben 2 Stunden am Tag aus wie einen Schäferhund, der rennt und flitzt und der heute noch nicht gearbeitet hat.
Mach ich nicht!
Machen Sie doch mal eine Verordnung, in der jeder Besitzer seinen Hund seinen Anlagen und seinem Wesen entsprechend fördern und fordern muss, ihn zu seinem eigenen Schutz und dem Schutz anderer Grundgehorsam beibringen muss, seine Bedürfnisse kennen muss, ihm erlauben muss, sozial angemessenes Verhalten zu lernen.
Das wäre eine Aktion und nicht Sommerloch-Aktionismus, wo es doch so viel Wichtigeres zu verordnen gäbe!